06.11.2011 Mein Lauf in New York – Trilogie

Vorwort:
Schon seit fast einem Jahr stand fest, was ich am 6. November 2011 zu tun habe, hatten sich doch meine Familie und Freunde zusammengetan und mir zu meinen 50. Geburtstag das Startkapital für den NY Marathon geschenkt.
Meine Stimmung wechselte mindestens so oft wie das Wetter, von purer Vorfreude über quälende Zweifel – will ich das, brauch ich das, wie lässt sich das mit den Herbstläufen in der Region verbinden, etc.
Seit dem Sommer trainierte ich dann auf den Tag X, mit dem Zugeständnis, trotzdem alle regionalen Veranstaltungen mitzumachen, die wir Jahr für Jahr besuchen. Und so manches Mal überwog die Unvernunft.
Mit Ali Schneider, einem großen Marathonreiseveranstalter, ging es dann am 2.11. rüber über den Teich, mit insgesamt 600 anderen Läufer die auf verschiedene Hotels in Manhattan und New Jersey verteilt wurden (da waren wir).

Teil 1: warm up – Power-Shopping und Sightseeing in New York

Am 2. November stiegen wir (ich wurde von meiner jüngsten Tochter Maren und meinem Mann Jürgen begleitet) in Frankfurt in den Flieger nach NY. Schon auf dem Flughafen entdeckten wir Gleichgesinnte, mit der Erkennungswerbung von Ali Schneider Marathonreisen auf dem Koffer. Eine Gruppe aus dem Schwäbischen hatte sogar schon eigens beflockte Trikots mit Namen an – die wussten, was wichtig ist…
Nach der Landung wurden wir auf verschiedene Hotels verteilt, wo sich dann auch schnell die ersten Kontakte anbahnten. Wir hatten im Hyatt Place in New Jersey gebucht, gegenüber im Holiday Inn war eine weitere größere Gruppe von uns untergebracht.
Am nächsten Morgen trafen wir (das waren zwischen 20 und 30 Läufer/innen) uns um 7:00 zum „Kennenlern-Joggen“ – zu einer gemütlichen Runde durch das nahe gelegene Mill Creek Marsh.
Neben der wunderschönen Landschaft bei Sonnenaufgang bot sich uns ein phantastischer Blick auf die Skyline von Manhattan. Atemberaubend!
Das Frühstück danach war allerdings etwas weniger berauschend, nicht wegen dem Angebot, sondern, dem drumherum. Plastikteller, Plastikbesteck, Plastikbecher – von wegen Umweltschutz wohl noch nie etwas gehört. Es gab allerdings auch weniger richtige Teller und Tassen, um die wir Deutschen uns jeweils heftigst bemühten…
Dann ging´s ab nach NY: Meiner Familie hatte ich die Devise ausgegeben: Donnerstag und Montag schlagen wir zu, da sind alle Distanzen erlaubt. Freitag auch noch so, aber am Samstag wird vornehme Zurückhaltung geübt, zumindest was mich betrifft.
So klapperten wir mit Ausgangspunkt Port Authority (unser Busbahnhof) zunächst Times Square, 5th und 7th avenue ab, Rockefeller Center, fuhren aufs Empire State Building und beschlossen von dort nach Soho laufen.
Dass die Entfernungen etwas größer sind als in der Tauberbischofsheimer Fußgängerzone bemerkten wir recht schnell, aber es gab so viel zu schauen und so landeten wir erst spät abends wieder im Hotel.
Am Freitag verzichtete ich auf den morgendlichen Lauf, lieber wollte ich wie gewohnt, am Vorwettkampftag noch eine Runde drehen.
Gemeinsam mit vielen anderen Marathonis wurden wir dafür zu einer mehr als 4 stündigen – sehr informativen und auch emotionalen Stadtrundfahrt abgeholt. Der deutsch sprechende Führer war zur Zeit des 11. September 2001 als Innenarchitekt beschäftigt, Sitz im 105. Stock (glaube ich) und verlor damals mehrere Kollegen durch die Tragödie.
Das Ziel der Stadtrundfahrt war das XXX, wo die Marathonmesse untergebracht war und wir unsere Startunterlagen abholen konnten.
Wie bei allen Marathonmessen, gab es natürlich auch das eine oder andere Schnäppchen zu machen, schon am Tag danach war ich ein wenig traurig, dass ich nicht etwas großzügiger eingekauft habe, da ich ja bestimmt nicht so schnell wieder zum NY Marathon kommen werde.
Mittags wollten wir dann noch bestimmte kürzere Stadtrundfahrten durch downtown etc. machen. Aber irgendwann gaben wir auf, weil es einfach viel zu windig und somit viel zu kalt war, um in einem offenen Bus rum zu fahren.
Gott sei Dank gab es ja noch ein paar Läden, die noch unbedingt von uns besucht werden wollten!!
Am Samstagmorgen gab es vor dem Frühstück noch ein gemeinsames „Läufchen“ und danach eine kurze Einführung von Ali Schneider nebst Team zu allem Wissenswerten für den Sonntag. Auch an die Fans wurde gedacht, so dass diese nicht ganz auf sich alleine angewiesen waren.
Später fuhren wir mit dem Schiff von Hudson River vorbei an der Miss Liberty in den Eastriver, wo wir der berüchtigten Queensboro-Bridge schon verdächtig nahe kamen. Jetzt spürte ich ganz deutlich meine Nervosität, man hatte schon so viel gelesen und sah nun deutlich die Dimensionen und Steigungen der Brücken. Danach hatten wir noch den größten NY Buchladen auf dem Programm und der Weg dorthin war wieder einmal viel weiter, als wir es erwartet hatten. Danach beschloss ich kurzerhand, die Pasta-Party zu streichen und Jürgen und Maren alleine nach Brooklyn zum Designermarkt zu schicken.
Mit dem Bus ging´s zurück ins Hotel und die Beine waren schon so schwer.
Als die beiden sehr müde heimkehrten, lernten wir bei der Suche nach einem Lokal Martina und Anton aus Freystadt kennen, Anton war auch zum Marathon gemeldet.
Wir saßen bei einem tollen Japaner und kämpften zwischen dem tollen Angebot beim Buffet und einer vernünftigen Marathonhenkersmahlzeit. Am Schluss war es wieder zu viel, aber lecker und nachts kam dann die Busse: ich konnte mich, dank vollem Bauch, nicht auf denselben legen und dies gepaart mit der Nervosität verhalf mir zu einer super kurzen Nacht. OK, das kenne ich ja schon und davon wollte ich mich nicht verrückt machen lassen.

Teil 2: der Marathontag

Am Sonntag war es dann soweit: Aufstehen kurz nach 5:00, alles was hergerichtet war zusammenpacken und Anziehen, mein, eigens aus Deutschland mitgebrachtes Frühstück einnehmen (Milchbrötchen aus der Tüte, kamen meinem sonst obligatorischen Hefezopf am Nächsten). Mit dem Fahrstuhl runter in die Lobby, dort einen Kaffee geholt und einem Pärchen mit meinen Brötchen das Marathon-Läuferleben gerettet.
Maren zum Fotoshooting geweckt, denn mein extra für New York dekoriertes FC-Shirt musste ja schließlich festgehalten werden.
Guter Dinge vor dem Start – da bestens gerüstet!
Über das Internet hatte ich im Vorfeld schon Andrea kennengelernt, die 2010 in NY gelaufen war und mir als absolute Pflichtübung auferlegte, das Shirt mit Namen zu versehen.
Dazu kam dann noch ein Kleeblatt und Marienkäfer von meinen Arbeitskollegen, die natürlich auch appliziert wurden!
im Hotel: warten auf den Bus, das alte Sweatshirt wurde geopfert…

Um 6:30 wurden wir mit dem Bus im Hotel abgeholt (Tag der (Sommer-)Zeitumstellung in NY und nun 6 Stunden zu Deutschland).

Und nach einiger Zeit standen wir plötzlich im Stau, ich wurde langsam nervös, da ich aufgrund meiner Qualifikation über die Zeit gleich in der ersten Startwelle um 9:40 dabei war. Gestartet wird nämlich in 3 Wellen, die 2. um 10:10, 3.: um 10:40). Nachdem irgendwann nichts mehr ging, stieg ich mit anderen Läufern der ersten Welle aus und lief die letzten 1 – 2 km zum Start. Dort wurde schon durchgesagt, dass man sich schnellstens in den „Coral“ = Startbereich der Startnummer zu begeben hat. Noch 10min, dann wird der Coral geschlossen hieß es – vorher schnell noch die Gepäcktüte abgeben, nochmals in die komplett andere Richtung laufen; keine Chance, noch – wie vorher angekündigt – ein Frühstück oder etwas zu trinken zu ergattern. Gott sei Dank hatte ich schon im Hotel gefrühstückt.
Auf dem Weg in meinen Coral las noch vom Boden eine weggeworfene Flasche Wasser von einem anderen Läufer auf. Dann wurde der Coral auch schon geschlossen (8:40)
Dort saßen wir dann auf dem Boden und ich fand rasch Kontakt zu einem NYer, der schon 5 mal dabei war, einer Läuferin aus Michigan und einer Dänin. Es war recht lustig und die Anspannung ging so etwas verloren. Die Frau aus Michigan fragte, ob von uns jemand die „message-box“ von asics auf der Marathonmesse genutzt hat, Angehörige konnten Videos oder Textnachrichten auf Leinwänden an ihre „Lieben“ (Läufer) übermitteln. Ich sagte, ja, meine Familie hat das gemacht und sie erklärte mir, dass die Nachrichten durch das Überqueren der Zeitmatten ausgelöst werden und man so „seine“ Nachricht auf großen Leinwänden sehen kann. Cool……..!!
Bevor es los geht, hier noch vorab einige wissenswerte Infos zur Strecke:Der New-York-Marathon ist kein Rundkurs, sondern geht von Fort Wadsworth auf Staten Island über Brooklyn, Queens und die Bronx nach Manhattan. Gleich zu Beginn muss man den höchsten Punkt der Strecke, die Verrazano-Narrows-Brücke mit einer Spannweite von über 3 km, erlaufen. Danach geht es durch Brooklyn und über die Pulaski Bridge, auf deren Auffahrrampe sich der Halbmarathonpunkt befindet, nach Queens. Hinter diesem Stadtteil gelangt man auf die Queensboro Bridge, die nach Manhattan und auf die First Avenue führt. Dort geht es 5 km Richtung Norden über die Willis Avenue Bridge in die Bronx. Am Stadion der New York Yankees vorbei geht es über die Madison Avenue Bridge wieder zurück nach Manhattan durch den Stadtteil Harlem auf die Fifth Avenue. Nun läuft man an der Museumsmeile New Yorks entlang zum Central Park, an dessen Ostseite vorbei nach Central Park South, wo besonders viele Zuschauer für Stimmung sorgen. Danach geht es am Columbus Circle zurück in den Central Park, dem Ziel an der Tavern on the Green entgegen.Es ist ein anspruchsvoller Marathon, der im Vergleich zu den großen Marathons in Deutschland von Freizeitläufern ca. 10 bis 15 Minuten langsamer gelaufen wird.
390 Höhenmeter!!
Aber nun wieder zurück zu meinem Lauf!
Um 9:10 fiel der Startschuss der Frauen (1/2 Stunde vor Männerstart). Nun durften wir aufrücken, aus den Corals zum Brückenbeginn. Gestartet wurde nicht nur in 3 Wellen, sondern auch in 3 farbigen Gruppen (blau, orange und grün). Die ersten zwei Gruppen liefen oben auf der Brücke, die grünen in der „2. Etage“ – da war ich dabei.
Jetzt wurde nicht mehr so viel geredet.
Kurz vor dem Start wurde dann die Nationalhymne gesungen – die Amis sangen alle mit, dann kam mit dem Startschuss New York, New York von Frank Sinatra, jede Menge Gänsehaut und Adrenalin überkam mich und die anderen und los ging´s!
Auf den ersten km über die Verrazano -Brücke hätte man einen Kleiderladen aufmachen können. Nagelneue Armlinge, Handschuhe und Mützen flogen auf die Brücke, die sich über die ersten 2 Meilen erstreckte. Das wird hinterher alles für Bedürftige eingesammelt.
Von der Brücke hat man einen schönen Blick auf die Südspitze von Manhattan.
Dann kommt man nach Brooklyn. Da geht die Post ab. Die schreien und feiern, die Atmosphäre einfach (immer noch) Gänsehaut pur!
Ich blieb in der Mitte, da sich die 3 Stränge (blau, orange + grün) erst nach 5km vereinen und bei Meile 5 die 1. Kamera von Ali Schneider stand, ganz links – und ich war ganz rechts. Ich war also zur Straßenüberquerung bereit und als ich sie sah rannte ich auch quer rüber und winkte in die Kamera.
Dann wollte ich testen, was mir Andrea (meine Internetbekannschaft) von 2010 erzählte: ich lief ganz am Rand und schaute die Leute an, die schauten mich und mein mit Namen getuntes Trikot und feuerten mich an: Steffi, you’re looking good, you’re doing great uws. Es war einfach unglaublich!
Die Meilen verflogen und ich stellte bald fest, dass meine Strategie ein wenig untergraben wurde: Nachdem ich viele abschreckende Geschichten gehört hatte, wie schwer die Strecke ist und dass man da keine gute Zeit laufen kann, beschloss ich schon vorher für mich, dass ich trotzdem in einer für mich auf einer flachen Strecke vorstellbaren Zeit von 3:40 angehen werde und dann eben für die vielen Steigungen noch die extra Minuten drauf kommen. Und das sollte höchstens soviel werden, dass ich sicher unter 4 Stunden bleibe.
Durch die Euphorie war ich dann doch noch etwas schneller unterwegs, aber jetzt hieß es nur noch: Augen zu und durch. Nein, Augen auf, genießen, winken, laufen, lachen…..
Zwischendurch kamen dann auch die ersten Asics-Leinwände mit netten Sprüchen für irgendwelche Läufer. Ich freute mich immer schon und wartete, vergeblich, auf „meine“ Nachricht.
Auf der Brücke von Brooklyn nach Queens kommt dann die Halbmarathon-Marke, Zeit unter 1:48, alles ok. Schon 2 Meilen später bei Meile 15 (km 24) folgt dann die Queensboro Brücke von Queens nach Manhattan, die in Berichten oft als Knackpunkt beschrieben wird. Erschwerend kommt noch dazu, dass die Brücke für Zuschauer aus Sicherheitsgründen komplett gesperrt ist.
Ich war auf das Schlimmste vorbereitet und war dann überrascht: ich hatte immer den Eindruck, da vorne, da geht es schon wieder abwärts. Das „da vorne“ das blieb irgendwie immer am gleichen Punkt, aber das beunruhigte mich überhaupt nicht. Die ersten Läufer stoppten teilweise abrupt ab, aber ich war mental gut vorbereitet und blieb guter Dinge.
Ich wusste auch, dass Jürgen und Maren bei Meile 17 (km 27) auf mich warteten und bereitete mich schon mal auf mein „meet and greet“ vor.

Meile 17
Meile 17

 

Ich sah sie dann auch schon von Weitem und sie mich auch, unglaublich bei den Menschenmassen. Wir winkten uns zu, ein Rankommen war unmöglich, wegen der Verpflegungsstation, auf gleicher Höhe.
Wie schon all die km zuvor, war ich mehr am Winken und Lachen, als mir ernsthafte Sorgen über die verbleibenden km zu machen. So glücklich war ich noch nie, während eines Laufs!
Plötzlich war da wieder eine Leinwand vor mir, mit der Nachricht: „Hallo Steffi, ich bin stolz auf dich! Du schaffst das! Andrea“ Ich konnte es kaum fassen. Eine NY Finisherin von 2010, die ich im Internet kennengelernt hatte, hatte ebenfalls eine Nachricht an asics geschickt. Der nächste KM war somit quasi schon gelaufen, Freude pur!
Es wurde natürlich immer schwerer und mir erschien die Brücke in die Bronx recht steil. Dort drehte man nur eine kleine Runde und schon ging es wieder zurück nach Manhattan auf der fifth Avenue. Hier hatte ich dann meine (einzige) Krise. Die Straße verläuft kerzengerade und man weiß, dass es dann auf die letzten 5km rechts abgeht in den Central Park. Doch ich konnte schauen wie ich wollte. Soweit mein Blick am Horizont reichte, ich sah nur die lange Läuferschlange gerade aus. Warum bog da keiner ab??
Ich nahm mir vor, noch bis zum Park zu rennen, dort wollten Jürgen und Maren nochmals stehen um mich anzufeuern, dann wollte ich mir im Park eine Gehpause zu gönnen.

KM 37/38: alles super! 5km gehen immer noch!

Als ich sie dann aber sah, dann waren es doch nur noch 5km, und die NYer lassen einen nicht so einfach gehen. Die jagten mich noch durch den Central Park und bald war schon das Schild „2 Miles“, dann „1 Mile“ zu sehen, und im yards bzw Meterbereich fängt man das Gehen auch nicht mehr an…
Im Ziel wird man empfangen wie ein Sieger – und sind wir das nicht auch alle ein bisschen?
Medaille, Folie, Foto, Verpflegungssack und lauter Gratulanten, so marschiert man durch den Park zum Ausgang, stehenbleiben gibt es nicht, es sei denn man kollabiert.
Denn Platz zum Regenerieren gibt es keinen, höchstens ein Rückstau…
Ich war auf Wolke 7 – mit einer Zeit von 3:41:15 hatte ich nicht gerechnet, schlägt man den NY Höhenbonus drauf, ist die Zeit eigentlich sogar besser als die 3:35 von Düsseldorf in 2010.

Geschafft! Glücklich! Wieder aus dem Central Park draussen..

Ich war so glücklich und stolz und konnte danach gar nicht zurück ins Hotel, ich wollte das Bad in der Marathonmenge mit meine Familie genießen. Und so waren wir noch 2 Stunden unterwegs.

Stefanie Kölpin New York Marathon im Ziel
Glücklich im Ziel

Wildfremde Menschen sprachen mich an und gratulierten mir, auch in der U-Bahn ging es so weiter. Man hatte den Eindruck, dass auch die NYer sehr stolz auf „ihren“ Marathon waren.
Hier meldete mein Handy auch schon das 1. SMS – ein Glückwunsch SMS aus Afrika!
So wurde dieser Lauf auch für mich zu einem einzigartigen Erlebnis.
Und so eine Stimmung kann außer den NYern nur noch unsere Leichtathletiktruppe beim 12-Stundenrennen bieten, ich glaub´, so geht´s den Fahrern bei uns!!!!!
Abends im Hotel beim mail check waren dann schon die ersten Glückwünsche aus Uissi und Böttigheim, viele andere schlossen sich in den nächsten Tagen an…
Und ich konnte feststellen, dass ich alle heimlichen und unheimlichen Ziele erreicht bze übertroffen hatte: Nicht nur unter das erste Läuferviertel (Ziel), sondern auch unter die ersten 10.000 (Wunsch) hatte ich es geschafft: Platz 8.449 von über 47.00 Läufern
Platz 1.550 von 16.928 Frauen, Platz 67 in meiner Altersklasse, bei 1.428 Starterinnen – ich kann es immer noch nicht so recht glauben!

Teil 3: cool down: Abschied von NY und welcome in Miami

am Montag wollten wir vor Marens Abreise noch das MoMa (Museum of Modern Art) besuchen. Doch der Verkehr machte uns einen Strich durch die Rechnung: fast 1 Stunde warteten wir auf den Bus, der eigentlich alle 10-15 Minuten fahren sollte. Die genervte Busfahrerin packten den Bus dann rappelvoll, was ziemlich lang dauerte, da jeder noch bezahlen musste und zu ihrem „Entzücken“ viele nur zu „große“ Scheine hatten (20 oder 50 Dollar). Die Schlange am Museum gab dann den letzten Ausschlag dafür, dass wir unseren letzten NY-Tag gemütlich austrudeln ließen.
Maren flog schließlich zurück nach Frankfurt und wir packten unsere Klamotten für den Weiterflug nach Miami Beach.
Am Dienstag Morgen wurden wir schon sehr früh im Hotel abgeholt und nachmittags trafen wir im ungefähren Gegenstück in Miami ein. Das Grand Beach ließ keinen Wunsch offen:
Das Zimmer vom Feinsten. Pools auf dem Weg zum Meer und im 7. Stock. Meer vor der „Haustüre“, was will man mehr zum Regenerieren.
Nun war Faulenzen angesagt und außer einem Trip zu den Everglades beschränkten sich unsere Aktivitäten auf´s Sonnen, Lesen (vor Allem Speisekarten), Bummeln und Nichtstun.
Auch so gingen die letzten 5 Tage schnell vorbei, bis wir dann am 14.11. unseren Heimflug (über NY) antraten.

Heute sind 3 Wochen vergangen und ich spüre immer noch diese Euphorie – das hatte ich noch nie!Ich verstehe nun, dass viele den NY-Marathon als Lebenstraum haben und ich kann mir gut vorstellen, dieses Erlebnis zu wiederholen – aber mit Abstand. Denn soviel Emotionen müssen wohl dosiert sein, sonst kann man im nüchternen Deutschland keinen Lauf mehr ertragen….
Wer kommt mit beim nächsten Lauf?

Stefanie Kölpin

Nachtrag:

Ein ganz lieber Dank gehen an Maren und Jürgen für die liebe Betreuung und ganz besonders freue ich mich über die schönen Erinnerungsbilder, die Maren auf der Strecke geschossen hat – ein nicht ganz einfaches Unterfangen!