Würzburg Marathon 2013, Laufbericht von Günther Dengel.
Den Presseberichten vom heutigen Tage kann ich nur zustimmen. Es war eine sehr schöne Strecke, meiner Meinung nach die schönste überhaupt bisher in Würzburg – und ich kann dies beurteilen, nachdem ich bei allen Läufen teilgenommen habe. Die zusätzlichen Schleifen im Stadtteil Zellerau waren nicht stören, sondern die Runde wurde dadurch eigentlich kurzweiliger. Auch in Heidingsfeld ging es neuerdings ein Stück am Main entlang und nur eine kurze Schleife bis zum Neubert. Es gab so gut wie keine lange Geraden, die oftmals an die Psyche gehen. Der Umstand, dass es zwei gleiche Runden sind, macht sich überhaupt nicht negativ bemerkbar. Wenn man der nicht abstreitbaren Versuchung, bei der Hälfte auszusteigen, widerstanden hat, ist es absolut nicht störend, dass man zweimal die gleichen Strecken läuft.
Der Zuschauerzuspruch könnte etwas besser sein, aber dies ist bei den meisten Marathons so, dass in den Außenbereichen nur wenige stehen. Zumindest im Bereich der Altstadt und der alten Mainbrücke waren eine Menge Leute, die einen mit Unterstützung von vielen Musikgruppen auch toll anfeuerten. Vor allem im neuen Zielbereich auf der anderen Seite des Congress-Centrums standen die Menschen beiderseits dichtgedrängt und machten die aufsteigende Zielgerade leichter. Der Zielbereich war dadurch noch stimmungsvoller.
Meine Zielzeit hatte ich, angepasst an meinen derzeitigen Trainingszustand, mit 3:30 – 3:35 h angesetzt, was einem km-Schnitt von 5 Min. entspricht. Ich hatte mich mit 2 Bekannten aus Neubrunn getroffen, von denen der eine seinen ersten und der andere seinen zweiten oder dritten Marathon lief. Wir beschlossen gemeinsam loszulaufen und ich versuchte für uns ein gleichmäßiges Tempo von etwa 5 Min/km einzuhalten. Wir ergänzten uns sehr gut und liefen gemeinsam ein super gleichmäßiges Tempo bis km 30. Dann wurden wir, wohl auch wegen der Hitze, etwas langsamer und die beiden anderen fielen zunächst etwas von mir ab. Auf dem Rückweg vom Neubert konnte ich den etwas stärkeren der beiden anderen wieder aufbauen und als uns beide die Gruppe um den 3:30 Zugläufer einholte, ging er mit dieser mit. Ich selber konnte und wollte das Tempo nicht mitgehen. Die Hitze machte mir doch zu schaffen und an jeder Verpflegungstelle überschüttete ich mich mit mehreren Bechern Wasser. Eine kleine Pinkelpause bei km 34 nahm ich zum Anlass etwas Kraft zu schöpfen und kurz auf den Marathon-Neuling zu warten. Dieser war zu diesem Zeitpunkt ziemlich erschossen, aber gemeinsam konnten wir wieder gut weiterlaufen und ein gleichmäßiges Tempo aufnehmen. Trotz diverser muskulärer Probleme mit kleineren Krämpfen bei beiden gab es keine größeren Tiefs mehr und bei km 39 liefen wir wieder auf unsern Kumpel auf. Die letzten paar km munterte ich die beiden anderen immer wieder auf und animierte sie zum durchhalten, was als Nebeneffekt auch mich selber von meinen Schmerzen ablenkte. Einen halben km vor dem Ziel konnte der eine dann sogar einen Schlussspurt anziehen und der Neuling und ich gingen gemeinsam bei 3:37:17 (netto) durchs Ziel. So freute ich mich mehr über die tolle Zeit für seinen ersten Marathon, als über die paar Minuten nachzudenken, die ich vielleicht hätte schneller sein können. Dies hatte den großen Vorteil, dass ich wenigstens nicht so völlig k.o. wie schon oft im Ziel zu Boden ging, sondern schnell wieder einigermaßen fit war. Anschließend wurde noch ausgiebig die wirklich umfangreiche Zielverpflegung genossen sowie eine wohltuende Massage.
Der Würzburg-Marathon ist wirklich eine erstklassige Veranstaltung und mit der jetzigen Strecke wirklich für jeden Läufer zu empfehlen.
Ergebnisse hier