Schon vor Jahren hatte ich die Idee, ich könnte von Rothenburg nach Wertheim laufen. Als ich nun die Ausschreibung vom „Taubertal 100“ gelesen hatte waren mir die 100 km auf dem Radweg von Rothenburg nach Wertheim zu weit. Wochen später gab es dann die Option nach 50 km in Bad Mergentheim oder 71 km in Tauberbischofsheim zu finnischen.

Also meldete ich mich für die 50 km an, das ist ja auch nicht viel weiter als ein Marathon.

Ich fuhr am Freitag gemeinsam mit meiner Frau Elfriede nach Rothenburg. Dort holten wir die Startunterlagen ab und waren bei der Wettkampfbesprechung.

Wir übernachteten in der Nähe von Rothenburg. Das versprochene Frühstück, das uns die Wirtin richten wollte fiel aus, wir standen vor leeren Tellern und fuhren direkt zum Läufertreffpunkt „Hotel Rappen“. Dort bekamen wir doch noch ein Frühstück.

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Um 5.30 Uhr ging es dann los. Jeder Läufer bekam eine Fackel und so liefen wir gemeinsam durch die Altstadt zum Start. Es war noch stockfinstere Nacht und mit 6° C. recht frisch als es um 6.00 Uhr los ging. Vom Start an hatte ich ein leichtes Probleme mit dem Magen. Bei jeder Verpflegungsstation aß ich von den Chia-Samen, die für solche Probleme gut sein sollen. Bei km 10 stand meine Frau, die mir dann meine Stirnlampe und die Regenjacke abnahm. Sie fuhr mit dem Auto auf der Landstraße voraus zum nächsten Treffpunkt und betreute mich an der Strecke. Es lief auch ganz gut und ich hatte inzwischen einen Partner gefunden der auch mein Tempo hatte und so liefen wir bis km 30 gemeinsam. Bei den Ultraläufern ist einiges anders als bei Marathonläufern. An den Verpflegungsstationen nehmen sich die Läufer mehr Zeit und schon bei kleineren Anstiegen gehen sie den Berg hoch, was natürlich auch Sinn macht, denn bei so langen Strecken muss man seine Kräfte gut einteilen. Bei der Verpflegungsstation km 30 war ich wieder schneller fertig und lief gleich weiter.

Es kam mir gleich etwas komisch vor, mein Partner kam auch nicht nach, bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass ich auf dem falschen Weg war. Also musste ich die ca. 400 Meter wieder zurücklaufen. Jetzt musste ich mich neu motivieren. Außer bei einem 6 Stunden Lauf 2009 wo ich knapp 55 km lief bin ich noch nie über 50 km gelaufen. Bis 40 km ging es dann auch ganz gut, danach war Kampfgeist gefragt. Die Beine wurden immer schwerer. Als ich dann den Kurpark in Bad Mergentheim erreicht hatte, war nochmals Konzentration gefordert, um nicht noch einmal eine Abzweigung zu verpassen. Auf der Zielgeraden zum Marktplatz musste ich mich durch die Menschenmenge schlängeln, die sich auf dem Marktplatz tummelten. Dann war es geschafft, Die Uhr blieb bei 5:19:52 stehen.

Benno_2Das war bei den Männern der 3. Platz und AK M 55 Platz 1

Ich freute mich sehr über dieses Ergebnis.

 

Fazit: Es war ein sehr schöner Lauf mit dem Start in der Nacht durch den Nebel und dann die letzten 10 km der Zieleinlauf bei strahlendem Sonnenschein. Die Verpflegung war sehr gut, lediglich die Beschilderung könnte besser sein.

Bericht Benno Schneider