Seit unserem Düsseldorf Marathon 2010 hatte ich die Worte meiner rheinischen Cousine im Hinterkopf: in Köln musst du mal gelaufen sein – da geht die Post ab – das ist Karneval!

Nun war es soweit! Gut vorbereitet, aber nervös wie eh und je, startete ich in den Marathonmorgen und als wir mit der S-Bahn Köln erreichten, empfing uns dort schönster Sonnenschein. Klagen nützt nichts und zwecks Karneval und deutlichem Erkennungsmerkmal für unsere große Fantruppe war ich sowieso mit „aufgemotztem Deutschlandcappie und New York erfahrenem Lauftrikot“ am Start, das musste reichen.IMG-20140915-WA0010

Kurz nach zehn fiel der Startschuss, nachdem Sabrina Mockenhaupt (Mocki) ausführlich interviewt war und erklärt hatte, warum sie heute nicht am Start sein kann.

Da Stefan leider in einem hinteren Startblock starten musste, versuchten wir, für unsere Fans den Abstand zwischen uns so gering wie möglich zu halten, was hieß, ich ganz hinten rein in den ersten Startblock – er ganz nach vorne in seinen.

Der erste Kilometer war ziemlich zäh – ich brauchte fast 6 Minuten, dann aber kam das Feld ins Rollen.

Die Streckenführung war für Läufer und Zuschauer ziemlich optimal, da vier Schleifen in verschiedenen Stadtteilen zu laufen waren, die jeweils wieder in die Innenstadt zurückführten.

IMG-20140919-WA0001Schon bei Kilometer 3 konnte ich das erste Mal erleben, wie die schwäbisch-rheinische Stimmungskanone, bestehend aus Jürgen, Maike und Maren, sowie meiner Cousine Evi, deren Mann Rolf und seinem Bruder Heinz-Peter abging. Da machte ich gleich mit – denn auch mein Motto sollte wieder lauten: Spaß muss sein, die Leistung kommt dann hoffentlich von alleine….
Die Kilometer vergingen im Flug, außer meiner Familie, die auch schon wieder bei km 8, 11 und 21 standen, feuerten mich auch die Kölner an und so mancher Mitläufer wunderte sich: „Steffi? Du bist ja hier bekannt, wie ein bunter Hund“. Nein, bin ich nicht, aber etwas auffallen kann nicht schaden – die Zeit vergeht so viel schneller. Auch für mich gab es viel zu sehen, ein Faschingsprinz, ein Hawaii-Röckchen und diverse andere Kostüme konnte ich hinter mir lassen.

Leider wurde ich zwischen km 10 und 20 immer schneller und ahnte schon, dass ich dafür noch die Quittung bekommen werde. Ich gab alles, dass dies möglichst spät passieren sollte! Auch die Temperaturen legten kontinuierlich zu und die Sonne zeigte immer wieder ihr schönstes Lächeln. Gott sei Dank legte sie aber auch immer wieder Pausen ein, wofür ich sehr dankbar war.

Bei km 31 kam dann der letzte familiäre Energieschub und der innere Kampf nahm zu.IMG-20140919-WA0002

Eine kleine Gehpause bei km 36 war unumgänglich, aber mein Kampfgeist blieb groß!

Nun ging es zurück in die belebte Innenstadt und ich dachte nur noch an den Dom! Wo blieb der denn nur?

Endlich sah ich ihn, noch zwei, drei Kurven – dann die bekannten Stimmen meiner Familie , der rote Teppich und: geschafft!

Die Uhr blieb bei 3:38:28 stehen – die Freude war gleich so groß, dass die Qualen der letzten Kilometer schon vegessen waren.

Jetzt hieß es warten auf Stefan – doch über seinen Lauf berichtet er selbst.

Maike checkte zwischendurch die Ergebnisse auf facebook und hatte eine besondere Überraschung für mich:

nicht nur Platz 700 von über 5000 Startern und 55. Frau total (von 777), sondern auch der 3. Platz in meiner Altersklasse!

Das runnershigh wollte nun gar nicht mehr enden – ach, hinterher ist es immer sooo schön!

Mit Stefan stürmte ich die wirklich sehr leckere „after-race“-Verpflegung, dann gab es eine warme Dusche und zurück ging´s nach Spich, wo wir mit unserer Super-Fan-Truppe den Abend gemütlich ausklingen liessen.

Bericht von Steffi Kölpin

 

Wie Steffi schon berichtete, hatten wir uns ja bereits 2010 verpflichtet den Köln Marathon in Angriff zu nehmen. Nun 2014 war es soweit, nach dem der Veranstalter sich dieses Jahr bereit erklärt hatte, den Köln Marathon nicht parallel zu unserem Crosslauf auszutagen. (Mal schauen wie sich das auf die Beteiligung beim Crosslauf auswirkt).

Nun ja, für mich ging es gut 10 min später über die Startlinie als für Steffi, dafür hatte ich zunächst frei Bahn. Die jedoch schon nach ca. 500 m zu Ende war, als ich auf die ca. 2 min vor mir gestarteten Läufer auflief.

IMG-20140915-WA0000Nun dauerte es einige Kilometer bis ich mich durch die langersameren Läufergruppen durchgearbeitet hatte. Dank der tollen Stimmung im Läuferfeld und der Unterstützung unserer Fans vergingen die ersten Kilometer wie im Flug.

Als ich bei Kilometer 17 die Verpflegungsstation passiert hatte, wurde es mir plötzlich schwindelig mein Kreislauf spielte verrückt. Was nun, aussteigen?!

Nee, aussteigen ist keine Alternative.

So lief ich zunächst weiter, ohne wirklich etwas von meiner Umgebung wahr zu nehmen. Aber als ich die Verpflegungsstelle bei km 25 passiert hatte war der Schwindel so schnell weg wie er gekommen war.

Nur leider hatte mir parallel dazu jemand den Stecker gezogen, der Saft war weg.

Naja, aussteigen ist keine Alternative.

So schaute ich auf die Uhr und sah es sollte noch möglich sein unter 4 Stunden zu finishen. Unterbrochen von einigen Gehpausen und dank der Unterstützung des Kölner Puplikums brachte ich die letzten 17 km auch noch hinter mich.

Auf Grund der Umstände, bin ich mit meiner Zeit von 3:56: 25, mit einer Platzierung Gesamt 1254 und Altersklasse 216 noch ganz zufrieden.

Und nach der Schlemmermeile, welche sich direkt nach dem Ziel befand, waren die Strapazen der letzten Kilometer auch schon wieder vergessen.

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Zwei Sätze werden mir von diesem Wochenende immer in Erinnerung bleiben:

Der Dom ist das Ziel

und

aussteigen ist keine Alternative.

Bericht von Stefan Platz