Nach Güttersbach stand für dieses Wochenende ein letzter Testwettkampf in meinem Trainingplan – ein Halbmarathon sollte es sein.
Gesucht und gefunden hatte ich schließlich einen in Freigericht-Neuses (Hessen), der wie folgt beschrieben wurde:
„Auf landschaftlich reizvollen und abwechslungsreichen Strecken geht es über wunderschönen Wegen auf die ersten Erhebungen des Spessarts. Ausgangspunkt aller Strecken ist das Kaufhaus Benzing in Freigericht – Neuses. Von dort gehen drei verschiedenen Strecken auf unterschiedlich befestigten Wegen in Richtung Fernblick und das angrenzende Waldgebiet. 90 {216778d7a45249c0654871a0d3475a52c0ba54b1dbe0021026a4d55eb6ccec61} des Kurses befindet sich auf Wald-, Forst- und Schotterwegen, 10 {216778d7a45249c0654871a0d3475a52c0ba54b1dbe0021026a4d55eb6ccec61} auf Asphalt.“
Screenshot 2014-08-24 12.45.11Das Streckenprofil versprach 330 Höhenmeter für den Halbmarathon – ich war gewarnt.
Im Startbereich hatte ich Kontakt mit einigen Läufern, erstaunlicherweise lauter Ersttäter, keiner kannte die Strecke.
Es gab zwar ein Höhenprofil im Internet, aber leider ohne KM-Markierungen, sodass es ein bisschen ein Start „ins Blaue“ war.
Das Wetter war ziemlich perfekt, windig zwar, aber dies sollte im Wald keine Rolle spielen.
Um 15:00 Uhr fiel der Startschuss für uns Halbmarathonis und es giung auf zunächst noch geteerter Straße an den Waldrand hoch.
Dort wechselten Wald- Feld und Schotterwege und die ersten Kilometer ging es immer aufwärts, mal steiler mal flacher. Oben angekommen ging es dann auch gleich wieder abwärts, die ganzen schönen Höhenmeter!
So sollte es die ganze Strecke bleiben, flache Passagen gab es so gut wie keine.
Ich hatte versucht mir die Steigungen einzuprägen, aber wenn man die Gegend so gar nicht kennt, ist das über so eine lange Strecke gar nicht so einfach.
So ging es immer wieder auf und ab, mal kurz, mal lang, was mental ganz schön fordernd war. Gerne hätte ich gewusst, ob dies nun der letzte Anstieg war oder ob dieser nach der nächsten Kurve beendet ist, damit ich meine Kräfte besser einteilen kann.
Zwischendurch kam erfrischendes Nass von oben, was mir ganz recht war.
Nach der Hälfte der Strecke stießen wir auf die später gestarteten 10km Läufer, das brachte etwas Abwechslung, da wieder mehr Läufer auf der Strecke waren.
Langsam wurde ich ungeduldig, die Ungewissheit, wie lange ich mich noch hinaufquälen musste, nagte an mir.
Ein paar Läufer holten mich ein, doch keiner wusste, was noch kommt.
Ab KM 16-17 war klar, jetzt kann es nur noch bergab gehen, doch auch das war ganz schön hart.
Nach 1:46:50 erreichte ich das Ziel – überglücklich, als 6. Frau und erste W50.2014-08-23 18.25.06

Im Ziel erfuhr ich dann auch im Gespräch mit anderen Läufern, warum so viele hier erstmals am Start waren. Die Laufveranstaltung ist seit kurzem ein Wertungslauf der Main-Kinzig-Challenge, an der viele Läufer dieser Region teilnehmen.
Das Wetter hielt bis zum Ende der Siegerehrung – wenige Minuten später auf der Heimfahrt goss es schon in Strömen.

Fazit:
Sehr anspruchsvolle Strecke
Zuschauer gab es – abgesehen von den Helfern und Streckenposten – keine. Für Unterhaltung sorgten wir selbst.
Abzuhaken als hervorragende mentale Vorbereitung – Köln kann kommen

Bericht von Stefanie Kölpin