Am 26.09.2015 war es soweit, mein erster Ultra Trail stand auf dem Programm. Zwar hatte ich im letzten Jahr bereits 2 Ultraläufe über jeweils 50 km finishen können, jedoch führten diese über geteerte Straßen bzw. über gut befestigte Wald-und Wiesenwege. Nun lagen 64,5 km vor mir, wovon ein Großteil der Strecke auf Trails zurück zu legen ist.

Bereits um 4:30 Uhr zerrte mich mein Wecker aus dem doch zugegeben etwas unruhigen Schlaf, nach einem ordentlichen Frühstück, bestehend aus einem ½ Liter Grünen Tee und einer gut gefüllten Schüssel mit Müsli machte ich mich um 20 nach 5 auf den Weg nach Veitshöchheim.

Als ich dort um ca. 6 Uhr ankam war doch schon mehr los als ich erwartet hatte, bei der Startnummernausgabe waren wohl schon einige vor mir und auch vor den Toiletten bildeten sich schon die üblichen Schlangen. Bereits um 6:30 stand das Briefing auf dem Programm, wo uns erklärt wurde wie die Strecke ausgeschildert ist, wo für uns Verpflegungsstände aufgebaut waren, dass die Stecke im Vergleich zum letzten Jahr leicht verändert wurde und daher um 2,5 km länger ist etc.

Nach der Kontrolle unserer Ausrüstung, begab ich mich um 7 Uhr mit weiteren 1120150926_0804436 Läufern/ Läuferinnen auf den 64,5 km langen Rundkurs. Bereits nach den ersten Metern machte sich in mir schon ein Gefühl breit, welches ich schon von meinen 50 km Läufen kannte „man taucht ab in eine andere Welt“. Es lag eine gewisse Spannung in der Luft, eine gewisse Vorfreude auf das, was jetzt auf einen wartet und natürlich auch Respekt vor jedem der es sich traut diese Herausforderung an zu nehmen. Diese Stimmung war im ganzen Feld zu spüren, egal neben wem man lief, ob mal überholt wurde oder überholte, alle hatten ein Lächeln auf den Lippen und viele gaben sich noch ein freundliches Wort mit auf den Weg.20150926_084834IMG-20150926-WA0017

20150926_101112Wie bereits vom Veranstalter versprochen, führte uns der Weg über sehr schöne Trails oberhalb des Maintals entlang. Dieses lag zunächst noch vom Nebel verdeckt unter uns und entfaltete im Laufe des Vormittags seine ganze Schönheit für uns. Auch das Profil der Strecke hielt was der Veranstalter versprochen hatte, es gab nicht nur steile Berge zu erklimmen sondern auch Abstiege die es in sich hatten.IMG-20150926-WA0021

Nach gut 20 km traf ich dann auf Mirko, mit dem ich den Rest der Strecke gemeinsam bewältigte. Was sich für uns beide als Glücksfall erweisen sollte, da wir uns 20150926_101114gegenseitig immer wieder aus unseren Tiefs heraus halfen. Weiter bremsten wir uns immer wieder gegenseitig, so dass wir nicht zu früh zu viele Körner liegen ließen.

Nach 2:30 h erreichten wir das Schild „noch ein Marathon zu laufen“ , das sind Momente wo man schon mal kurz überlegt ob man das durchsteht, besonders wenn man schon ein paar Marathons gelaufen ist und weiß wie schwer es hinten raus werden kann. Aber unsere Stimmung war weiter gut, wir wussten ja auf was wir uns eingelassen hatten.

Der Weg führte uns bis fast nach Karlstadt, bevor er uns hinter den Weinbergen wieder zurück nach Veitshöchheim führte. Der Rückweg war zwar optisch nicht mehr ganz so schön wie die Wege oberhalb der Weinberge und des Maintals, hatte aber doch immer wieder ein paar schöne oder auch weniger schöne Überraschungen für uns.

IMG-20150926-WA0022Z.B. auf unserer Uhr leuchtete gerade Kilometer 50 auf, die Stecke macht eine Kurve und die siehst einen Weg – soweit du schauen kannst kerzengerade und gefühlt 100 hm bergauf , die du jetzt rauf musst. Aber umso schöner wenn man dann oben ist.

IMG-20150926-WA0024

Als wir dann nach 7:39 h das Ziel erreichten waren wir mehr als zufrieden mit dem was wir heute erreicht hatten. Ein Erlebnis was ich nicht so schnell vergessen werde.

Leider habe ich knapp ein Tripple verpasst:

Mit Startnummer 88,

Gesamtwertung Männer Platz 33

Altersklasse M40 Platz 10 (knapp daneben)

Aber über den 1 Platz weiter vorne freue ich mich natürlich auch.

 

Bericht Stefan Platz