Am 21.05. war es soweit. Unser Marathon stand bevor. Stefan und ich waren sehr gut vorbereitet und gingen voller Vorfreude um 9:00 Uhr an den Start. Zuerst lief auch alles wie geplant. Wir wollten ca 10 km zusammen laufen und anschließend sollte jeder sein Tempo finden. Wir liefen also im Schnitt 5:25, was für mich passend war. Nach den 10 km wo Stefan eigentlich schneller werden wollte, sagte er, dass er noch etwas bei mir bleibe. Nach 20 km meinte Stefan, dass seine Wade zwickt, er bleibe noch etwas bei mir, wenn es mich nicht stresst. Da es mir sehr gut ging und ich nicht das Gefühl hatte, dass Stefan Tempo machen wollte, konnte er gerne neben mir weiterlaufen. Nach 30 km liefen wir immer noch gemeinsam und waren sehr gut unterwegs. Stefan meinte noch, wenn wir das Tempo so halten, kommen wir noch in einer Zeit von 3 St.50 an. Ich fand das so perfekt und sah deshalb keinen Anlass schneller zu werden. Kurz danach klagte Stefan über Magenschmerzen. Wir liefen ca 1,5 km in sehr gemäßigtem Tempo gemeinsam weiter. Dann jedoch schickte Stefan mich weiter, dass ich meine Zeit nicht wegen ihm versaue. Ich machte ihm klar, dass wir gerne die letzten 10 km langsamer zusammen laufen könnten, da wir trotzdem noch unter 4 St im Ziel wären. Stefan war es aber wichtig, dass ich mein Tempo weiterlief, da er mir ansah, dass ich locker unterwegs war. Nach ein paar Diskussionen, wollte ich Stefan nicht noch mehr stressen, da er genug mit seinem Magen zu tun hatte. Also lief ich langsamer weiter, da ich dachte, dass es ihm nach 1-2 km wieder besser ging, er mich wieder einholt und wir gemeinsam durchs Ziel laufen werden. Ich kam nach 3:54:57 ins Ziel. Dort wartete ich über eine Stunde und wunderte mich wo Stefan blieb. Jürgen und Petra Behringer, die uns als Zuschauer angefeuert haben, wunderten sich auch wo Stefan wohl sein könnte. Als dann Dieter Renner, der auch für den FC startete, nach über 4:53:54 St. ins Ziel kam und Stefan nicht auf der Strecke gesehen hatte, machte ich mir Sorgen. Ich wurde von den Moderatoren zu den Johanniter geschickt. Diese schockten mich mit der Nachricht, dass Stefan bei km 36 mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen ist. Kurz danach wurde ich schon in die Uniklinik gefahren und konnte Stefan sehen. Nach 2 Tagen künstlichem Koma und einem guten Genesungsverlauf konnte ich ihn am 30.05. bereits aus der Klinik abholen und wir konnten endlich die Heimreise unseres Marathons gemeinsam nachholen.
Nachdem doch nochmal alles gut endete kann ich sagen, dass ich mit meiner Zeit sehr zufrieden bin und freue mich bald wieder auf einen gemeinsamen Lauf mit Stefan.
Bericht von Evelyn